On a panel at the Literarisches Colloquium Berlin. Berlin Polylingual—Parataxe Symposium IV.
Photo: Graham Hains.
Ich möchte gerne mit einer Behauptung anfangen: Eine deutsche Nationalliteratur muss nicht unbedingt auf Deutsch geschrieben sein.
Zahlreiche nichtdeutschsprachige Autoren, von denen viele seit Jahrzehnten in Deutschland leben, haben ihre Verlage, ihre gesamte Infrastruktur, ihre Leser hier. Nicht wenige werden primär im deutschsprachigen Raum wahrgenommen; die meisten bewegen sich zwischen Kulturen und sind als Essayisten, Kritiker, Moderatoren, usw. aktiv im Austausch zwischen den Sprachen. Dies alles übt einen enormen Einfluss auf die deutschsprachige Literatur aus und beleuchtet auch Themen in der Gesellschaft und der Politik, die vielleicht nur von „vertrauten Fremden“ beleuchten werden können.
Und doch: angesichts der immer fremdenfeindlicher werdenden Atmosphäre, angesichts der Tatsache, dass die AfD die Kultur als Kampffeld für sich entdeckt hat und nun u.a. die Strategie der parlamentarischen Anfragen verfolgt, um sozialkritische Arbeiten zu diffamieren und die Kulturförderung an sich immer wieder in Frage zu stellen, ist eine derartige Behauptung höchst politisch.
— full text to be published soon.
With Martin Jankowski, Eugen Ruge, Anne Fleig, and Mitja Vachedin.